Um den Grill standen 10 Schweizer. Ihre Gesichten waren konzentriert. Sie hielten Holzstöcke mit Marshmellows am anderen Ende. Es war das erste Mal für fast jeden. Als eine Amerikanerin, ist es schwierig cih vorzustellen: Erwachsene die nie ein Marshmellow über einem Feuer getoastet haben. Aber so war es an diesem 4. Juli.
Heimweh habe ich nur ab und zu erlebt. Normalerweis spüre ich es nur an amerikanischen Festtagen. Wenn auch nur deswegen, weil sie unbemerkt in der Schweiz vorbeigehen. An meinem ersten Thanksgiving habe ich Kollegen zum Mittagessen eingeladen. „Happy Thanksgiving!“ sagte ich, als das Essen serviert war. „Thanksgiving? Findet das nicht im Januar statt?“ Ich war fassunglos. „Ja!“ Sagt jemand anders. „Das habe ich auch gedacht. Nach Sylvester kommt Thanksgiving, oder?“ Ich war bereit dafür, dass niemand in der Schweiz Thanksgiving anerkennen würde. Aber hätte ich erwarten sollen, dass das Datum des Festtags bestreiten wurde?
Mein erste 4. Juli in der Schweiz fand während dem World Cup statt. Zum Glück hatten wir noch einen Amerikaner dabei und wir könnten uns zu zweit komisch fühlen. Seitdem ist es eigentlich immer leichter geworden, diese Amerikanischen Festtage in der Schweiz zu verbringen. Mein Mann hilft mir viel dabei. Wenigsten machen wir etwas Kleines und Besonderes, um den Tag zu begehen.
Dieses Jahr war es Anders. Der 4. Juli fiel auf einen Samstag. Wir haben ein Grillfest geplant. Sowohl Schweizer als auch Engländer waren eingeladen. Das Wetter hat mitgemacht, und wir könnten die Amerikanische Unabhängigkeit feiern.
Mein Bruder hat viele Ratschläge. Er wollte, dass unserer Kollegen nur ein Authentisches „American Cook-out“ erleben würde. „Serviert doch nur Hotdogs in Brötchen und Collard Greens!“ Nach 3 Jahre in der Schweiz, verstehe ich, dass das unmöglich ist. Trotzdem haben wir Marshmellows getoastet und niemand hat gefragt „4th of July? Findet das nicht im Januar statt?“
Sunday, July 5, 2009
Saturday, July 4, 2009
"Haben Sie vielleicht ein Taschentuch?"
Als ich bemerkt habe, dass der kleine Zeh am linken Fuss meines Kollegen blutet, suchte ich in meiner vollen Tasche nach einem Pflaster. „Danke Mami“ antwortete er, nachdem ich es ihm gab. Es war derselbe Spruch, den unsere Kollegin machte, als ich ihren Hunger stillte, mit einem Sack Krabbenchips, auch aus meiner Tasche.
Was soll das? Wenn man zum Openair Kino geht, kriegt man vielleicht Hunger, deshalb war ich dafür bereit. Das Pflaster, na ja, wer hat kein Pflaster dabei, falls es nötig ist? Vielleicht ist die Antwort zu beidem sehr einfach: Viele Menschen laufen herum, ohne Pflaster und ohne Säcke voll mit Essen dabei zu haben. Noch weniger haben beides gleichzeitig dabei. Ich aber hatte es dabei, und noch mehr dazu, fast immer alles was man brauchen könnte, jederzeit.
Meine Theorie war, dass ich das als Kinderpflegerin gelernt habe. Ich hatte meinen ersten Job als Babysitter mit 15. In den letzten 13 Jahren hatte ich immer wieder etwas mit Kindern zu tun. Von diesen Erfahrungen habe ich gelernt, dass ich für alles bereit sein soll. Die wahrere Theorie ist wahrscheinlich, dass, weil ich so viel umzog, ich Angst hatte, dass etwas zurückgelassen worden sein könnte.
Mein Vater hat bei der Marine gearbeitet, und deshalb mussten wir oft umziehen. Als Erwachsene zog ich jedes Jahr um, wegen den schlechten Vermietern, die ich immer wieder fand. Bei jedem Umzug wurde etwas zurückgelassen. So war es, dass ich zu viele überflüssige Dinge mitnahm, sowohl in der Reisetasche, als auch in der Handtasche.
Jetzt schleppe ich viel weniger mit, und es ist immer noch schwierig, den Grund dafür genau zu bestimmen. Vielleicht ist es, weil ich schon so lange in Zürich in derselben Wohnung wohne, wie in fast allen vorherigen Häusern. Vielleicht ist es nur, dass ich ein bisschen ruhiger geworden bin. Jetzt wundere ich mich nur, ob ich diesen neuen Weg auch verlieren kann, wenn ich Mutter werde, und wieder bereit für alles sein muss.
Was soll das? Wenn man zum Openair Kino geht, kriegt man vielleicht Hunger, deshalb war ich dafür bereit. Das Pflaster, na ja, wer hat kein Pflaster dabei, falls es nötig ist? Vielleicht ist die Antwort zu beidem sehr einfach: Viele Menschen laufen herum, ohne Pflaster und ohne Säcke voll mit Essen dabei zu haben. Noch weniger haben beides gleichzeitig dabei. Ich aber hatte es dabei, und noch mehr dazu, fast immer alles was man brauchen könnte, jederzeit.
Meine Theorie war, dass ich das als Kinderpflegerin gelernt habe. Ich hatte meinen ersten Job als Babysitter mit 15. In den letzten 13 Jahren hatte ich immer wieder etwas mit Kindern zu tun. Von diesen Erfahrungen habe ich gelernt, dass ich für alles bereit sein soll. Die wahrere Theorie ist wahrscheinlich, dass, weil ich so viel umzog, ich Angst hatte, dass etwas zurückgelassen worden sein könnte.
Mein Vater hat bei der Marine gearbeitet, und deshalb mussten wir oft umziehen. Als Erwachsene zog ich jedes Jahr um, wegen den schlechten Vermietern, die ich immer wieder fand. Bei jedem Umzug wurde etwas zurückgelassen. So war es, dass ich zu viele überflüssige Dinge mitnahm, sowohl in der Reisetasche, als auch in der Handtasche.
Jetzt schleppe ich viel weniger mit, und es ist immer noch schwierig, den Grund dafür genau zu bestimmen. Vielleicht ist es, weil ich schon so lange in Zürich in derselben Wohnung wohne, wie in fast allen vorherigen Häusern. Vielleicht ist es nur, dass ich ein bisschen ruhiger geworden bin. Jetzt wundere ich mich nur, ob ich diesen neuen Weg auch verlieren kann, wenn ich Mutter werde, und wieder bereit für alles sein muss.
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