Monday, June 22, 2009

viele Dingen sind tödlich. Auch Hass

„The Pill Kills“ steht auf die Schilder der Beschwerdeführer vor einigen Wochen in den US. Verschiedene Anti-Fehlgeburtrechtmitglieder haben am 6. Juni demonstriert. Es war schon lange geplant, und es ist deshalb nur ein Zufall, dass an demselben Tag die Beerdigung des Fehlgeburtsarztes George Tillerman stattfand (Der Arzt wurde vor seiner Kirche bei einem Pro-life Radikalen erschossen). Diese Schilder sind neu, aber die Demonstranten nicht. Ich habe in einer Abtreibungsklinik gearbeitet und ich kenne schon höherwertig Schilder, aber jetzt sind es nicht nur Schilder, sondern eine richtige Bedrohung durch die Demonstranten, die immer stärker wird.

Vor einem Monat lautete die Schlagseile einer Zeitung «Fünf Frauen in der Schweiz starben wegen Antibabypillen». Das ist nicht was sie meinen mit „The Pill Kills“ aber immerhin ist Verhütung ein grosses Thema momentan. In den USA müssen Bezirkspolizeichefs Arbeitnehmer in der Abtreibungsklinik begleiten. So genannte „Pro-life“ Gruppen haben einen terroristisches Kurs genommen. Gewisse Websites loben Mörder und andere Aktivisten als Helden.

Sowohl die Gewissensfrage als auch die Politik des Schwangerschaftsabbruches ist sehr kompliziert. Es ist nicht nur schwierig für die verschiedenen Gruppen, das Thema zu bewältigen, sondern auch für die Einzelperson selber. Ich hatte immer gemeint, dass es eine schwarz-weiss Angelegenheit war. Während meiner Stelle in der Antreibungsklinik entdeckte ich aber, dass es vielfältig ist. Ich hatte gemeint, dass ich einfach die Wahl der Frauen vertrat. Ich hatte nicht erwartet, dass es so kompliziert ist. An einem ausserordentlich kalten Tag habe ich nur gesagt, dass ich respektierte wie die Demonstranten sich engagierten. Keine von unseren freiwilligen Begleitpersonen kamen an diesem kalten Tag. Trotz der Kälte gab es eine Menge Demonstranten mit ihren Schildern. Meine Mitarbeiterinnen haben schockiert reagiert. Sie wollten wissen, wie ich diese Menschen respektieren konnte. Wie die Demonstranten konnten sie den Mensch nicht von seinen Idealen trennen.

Die Gefahr in diesen Situationen ist, vor lauter Bäumen den Wald nicht zu sehen. Antibabypillen sind nicht kürzlich gefährlicher geworden und hatten immer einige Nebenwirkungen. Abtreibungsärzte sind auch Mütter, Väter, Töchter, Söhne und Geschwister. Wenn wir die Graustufen verlieren, eskalieren Emotionen. Wir sollten versuchen, das Bild als Ganzes zu sehen.

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